Ich bin ca. 7.600 Flugkilometer von Frankfurt entfernt; seit 2012 begleite ich nun ein Aufforstungsprojekt im Norden der Dominikanischen Republik, das sich über ca. 2 Millionen Quadratmeter Farmland erstreckt. Nach 2013 und 2015 inspiziere ich in diesen Tagen zum dritten Mal die Anpflanzungen – aus kleinen Pflänzchen sind nun wirkliche Bäume geworden. Ein, mehr oder weniger, „kleiner“ Forst ist entstanden. Bäume sind ja im weitesten Sinne auch irgendwie “Immobilien” 😉 zugegebener Maßen aber weitaus unkonventioneller und weniger marktgängig als die klassische „vermietete Immobilie“ in Deutschland.

Am Silvester-Abend sind wir bei Freunden, die ein kleines Hotel betreiben, eingeladen. R.V. ist ein Schweizer, der seit über 30 Jahren auf der Insel lebt. Seine Ausbildung erhielt R. beim Schweizer Militär, vom klassischen Hochbau über den Tief- bis hin zum Brückenbau hat er jedwede Ausbildung der Schweizer Garde einschließlich der “Kranführer-Ausbildung für Brückenkräne” mitnehmen dürfen. Rückblickend ein echtes “Geschenk”, denn in den letzten 10 Jahren hat er mit der Unterstützung seiner deutschen Ehefrau auf seinem riesigen Grundstück insgesamt 42!! Häuser gebaut und weiterverkauft. Er stellt vom Rohbau bis zur Tür alles selbst her und bildet zusätzlich noch in diesen Bereichen aus, ist Vorsitzender der regionalen ‘IHK’ und leitet noch einen Verein, der sich um behinderte Kinder kümmert. Eine wirklich faszinierende Persönlichkeit.

Dann wäre da noch J., ein Berliner der sein Geld mit der Vermietung (AirBnB) und dem Bau von Apartments, hauptsächlich in Santo Domingo (der Hauptstadt der Dominikanischen Republik) verdient und auch schon seit über 10 Jahren auf den Insel “Hispanola” (im Westen Haiti, im Osten die Dominikanische Republik) lebt. Wenige Tage darauf, lerne ich noch H.T. kennen. Ein amerikanischer Unternehmer, der dort auf über 1,4 Mio. m² eine eigene kleine Stadt mit eigener Polizei-Station, eigener Feuerwache, Hotel, Klinikum und über 4.000 Wohnungen plus 60 Villen mit “Ocen-View” plant. Es ist schon auffallend und faszinierend zugleich, dass, egal wo man auf der Welt ist, dermaßen viele erfolgreiche Menschen ihr Vermögen mit Immobilien machen.

Dazu fällt mir eine nette Anekdote ein, die ich über einen ehemaligen CEO von McDonalds gehört habe: Dieser soll einmal vor Studenten einer Elite-Universität die Frage gestellt haben, womit McDonalds eigentlich sein Geld verdient. Als ein Student naheliegend antwortete: Naja klar: Mit Burgern! Antwortete der CEO:

„Nein, mit Immobilien!“

und begründete weiter: „Nur weil unsere Restaurants an den besten Standorten (Autobahn-Raststätten, Autobahn-Ausfahrten, Beste City-Lagen, usw.) liegen, verkaufen wir so viele Burger!”