Es ist Montag, der 31.12.2018, 09:59 Uhr. Ich sitze am Notebook und schreibe meinen letzten Beitrag für dieses Jahr. Ungewöhnlich ruhig war es die letzten Tage und es ist Zeit über das passierte nachzudenken. Am 19.12.2018 hatten wir unsere Weihnachtsfeier in einer tollen Location in Frankfurt und ich war beeindruckt wie groß unser Team geworden ist. Ein wirklich toller Abend mit vielen Gästen und Freunden. Als ich in dieser Nacht an die frische Luft ging und tief durchatmete, musste ich an die Zeit vor genau 14 Jahren zurückdenken.

Es war Donnerstag, der 16.12.2004. Der Wecker klingelte um 05:15 Uhr und ich versuchte aus dem Bett zu kommen (heute empfinde ich diese Uhrzeit als Quälerei). Ich besuchte nun seit 4 Monaten die Oskar-von-Miller Berufsschule in Kassel. Zweimal die Woche musste ich um 05:59 Uhr den Regionalzug von Fulda nach Kassel HBF bekommen.

Ich erinnere mich an die Kälte im Bahnhof und an die lauten ICEs,

die mit Tempo durch den Bahnhof fuhren. Ich war 16 Jahre alt und mein Dad fuhr mich morgens mit dem Auto an den Zug. Es waren die beiden längsten Tage der Woche. Nun brauchte ich knappe 3 Stunden, um vom Auto, über die Regionalbahn mit 14 Zwischenstopps, Straßenbahn und einem 20 Minutigen Fußweg, die Schule um 8:00 Uhr zu erreichen.

Um den Lehrplan von 1974 und die praktische Arbeit eines Informationselektronikers zu verstehen, muss man kreativ sein. Ich habe dann über 3,5 Jahre eine fundierte technische Ausbildung im Bereich Elektronik, Netzwerktechnik und digitalen Prozessen erhalten. Das zu einer Zeit, indem ein technischer Defekt durch ein Fehlercode im Display anzeigt wird und ein Main- oder Motherboard in der Produktion wenige Euro kostete. Praxis und Theorie harmoniert selten in einer Ausbildung.

Ich wusste, dass ich das technische Wissen noch benötigen werde aber meine Berufung war dieser Job nicht. Ich verkürzte die Ausbildung auf 2,5 Jahre und schrieb ab dem 2. Lehrjahr nicht mehr mit. Mein Abschluss war sehr gut, obwohl ich unzählige Fehltage hatte. Mich interessierten einfach andere Themen zu dieser Zeit mehr. Daran dachte ich an dem Abend. Die Kälte erinnerte mich an meine Ausbildung aber das Gefühl und die Zufriedenheit war eine andere.

Unglaublich, was in dieser Zeit alles passiert ist.
Ich bin auf 2019 gespannt.