Manchmal geschehen Dinge im Leben, die auf einen Schlag alles verändern. So war es bei mir (mal wieder) im August 2015. Schon seit Anfang Juli hatte ich wieder mit diesen Unterbauchbeschwerden zu kämpfen. Es gab einige berufliche Situationen, die das Ganze eskalieren ließen; die Auszahlungsprozesse meiner Kooperations-Banken waren teilweise grauenhaft und die zuständigen Sachbearbeiter obendrein auch noch wenig kooperativ. Dies führte zu Stress und der wiederum zu einer Eskalation der Beschwerden.

An einem Wochenend-Ausflug mit Kollegen wurde die Situation schließlich so unerträglich, dass ich mich entschied, den Arzt aufzusuchen. Allerdings war nur eine Vertretungsärztin in der Praxis. Die Untersuchung war dermaßen skurril, dass sie mich nur noch mehr verunsicherte. Ich sagte schließlich, dass die Schmerzen gar nicht mehr so schlimm seien und verließ die Praxis fluchtartig. Doch einige Tage später traf ich, Gott sein Dank, meinen Hausarzt beim Einkaufen. Nachdem ich ihm die Situation geschildert hatte, forderte er mich auf am Folgetag noch einmal in seine Praxis zu kommen. Er konnte meine Beschwerden diagnostizieren und schickte mich unverzüglich zu weiteren Untersuchungen zum Spezialisten.

Am 31.07. hatte ich endlich die Untersuchung, die Gewissheit brachte, eine folgenschwere Gewissheit.

Eine schwere Krankheit zwang mich in den folgenden Wochen und Monaten dazu, mich voll auf meine Gesundheit zu fokussieren und das Berufliche in den Hintergrund zu schieben. Alles, wirklich alles, verlor seine Wichtigkeit. Wie eine Redensart so schön sagt: “Ein gesunder Mensch hat 1000 Wünsche, ein Kranker nur einen Einzigen”. Es war als ob das Leben sagen würde: “So, jetzt ist es mal Zeit alle Störgeräusche auszuschalten!”

Wo zuvor noch 1-2 Kunden mit ihren “Problemchen” auf mich zukamen, riefen mich in den folgenden Wochen und Monaten gerade mal noch 2 Kunden insgesamt an, die aber auch nach kurzer Erklärung ihre Dinge wie selbstverständlich plötzlich selbst in die Hand nahmen.

Folgende Fragen beschäftigten mich in dieser Zeit sehr intensiv:
– Was ist wirklich wichtig?
– Was ist “genug”?
– Wie kann ich anderen Nutzen stiften?