(Auszug aus meinem Buch: „Der kleine Schatz von großem Vermögen“)

Bitte stelle dir selbst einmal diese Frage: Wenn du in einem Sparplan 200 Euro monatlich ansparst und 6 Prozent Zinsen p.a. erhältst – wie hoch wären deine jährlichen Zinseinnahmen?

2.400 €  x  6 % p.a. = 144 € p.a.

Wenn du eine Immobilie im Wert von 150.000 Euro mit einem monatlichen Eigenaufwand von 200 Euro erwirbst und pro Jahr eine Wertentwicklung von 2 Prozent (offizielle Inflationshöhe) erzielst, wie hoch wäre dann dein Gewinn? Etwa 3.000 Euro p.a., da sich die Wertentwicklung auf den Wert der Immobilie und nicht auf deinen monatlichen Eigenaufwand bezieht!

Der Unterschied ist gewaltig.

Archimedes sagte einmal: „Gebt mir einen Hebel, der lang genug ist, und einen Angelpunkt, der stark genug ist, und ich kann die Welt aus ihren Angeln heben!“

In Bezug auf die Vermögensbildung in Immobilien ist der Hebel (der lang genug ist) das Fremdkapital (denn für welchen anderen Sachwert erhält man heute noch so viel Fremdkapital zu einem so geringen Zinssatz von der Bank?). Der Angelpunkt (der stark genug ist) ist aus meiner Sicht eine Immobilie in einer strukturstarken Region mit nachhaltig guter Beschäftigungsquote, sprich ein Objekt im direkten Umfeld von Großstädten bzw. Ballungsgebieten. Wie beispielsweise die Wohnung in der folgenden Geschichte…

Die Geschichte von Peter und Paul

Stell’ dir folgende Situation vor: Ein Zwillingsbrüderpaar, nennen wir sie Peter und Paul, erbte im Jahr 1987 je 80.000 DM. Beide entschieden sich, das Geld anzulegen. Doch das erste Mal in ihrem Leben trafen sie unterschiedliche Entscheidungen. Peter legte das Geld in einem klassischen Geldwert, einem Sparbuch, an. Er erzielte damit 1987 einen Zinsertrag von 4 Prozent p.a., also 3.200 DM, und gab diesen Ertrag regelmäßig aus (z.B. für Reisen, teure Kleidung etc.).

Paul entdeckte am 4. September 1987 im Rhein-Main-Teil der F.A.Z. auf Seite 64 die folgende Anzeige: “Ohne einen Pfennig Eigenkapital erwerben Sie eine 3-Zi.-ETW, 72m², im 7. OG, in Sprendlingen, sofort frei. Bei Vermietung erzielen Sie 700 DM kalt monatlich, damit lassen sich bequem die Finanzierungskosten für den Kaufpreis von 75.000 DM tragen. Sie können heute noch besichtigen. Tel.: 06192-…”

Paul dachte sich: “Eine Finanzierung benötige ich zwar nicht, doch inklusive der Kaufnebenkosten bin ich genau bei einer Investition von 80.000 DM. Von der Miete (8.400 DM pro Jahr) kann ich 5.200 DM für zukünftige Renovierungen zurücklegen und mit dem Rest von 3.200 DM immer noch genauso viel für Extras ausgeben wie Peter.” Gesagt, getan…

Schauen wir uns nun an, was über die Jahre geschehen ist:

Die Zinserträge von Peter gingen immer weiter zurück und auch die Kaufkraft seines Sparguthabens wurde immer geringer, während die Wohnung von Paul durch die Inflation und die stetigen Renovierungen immer mehr an Wert gewann. Im Jahr 2002 gab es eine Währungsreform und Peters Sparguthaben wurde nun nicht mehr in DM, sondern in Euro ausgedrückt; Saldo: 40.903,35 Euro. 2017; rückwirkend betrachtet hat Peter also noch ein Vermögen (Sparguthaben) von knapp 41.000 Euro; er muss aber leider feststellen, dass er für 41 Euro nicht mehr das erwerben kann, was er 1987 für 80 DM kaufen konnte.

Das heißt: Sein Geld ist nicht nur „rein zahlenmäßig“ weniger geworden, sondern vor allem auch bezogen auf die Kaufkraft.

Bei Paul sieht das etwas anders aus, denn er profitiert von den steigenden Preisen; auch die Preise für Wohnraum sind natürlich gestiegen und seine Wohnung in Sprendlingen ist nun stolze 171.000 Euro wert! Und während Peter sich mit ca. 200 Euro Zinsen im Jahr zufrieden geben muss, streicht Paul eine Kaltmiete in Höhe von 650 Euro monatlich ein.

Wer hier das bessere Geschäft gemacht hat, erübrigt sich wohl zu fragen.

Doch: War das Zufall?…“

Das Buch von Frank W. Mendel ist bei Amazon: Der-kleine-Schatz-von-grossem-Vermoegen