Nach meiner Krankheit 2015, nahm ich mir eine kleine Auszeit und ließ das Geschäftliche nun etwas ruhiger angehen. Mitte 2016 entschied ich mich dazu, mein Büro in die Nähe meines Wohnortes zu verlegen und wieder “ganz alleine” und “auf der grünen Wiese” zu akquirieren. Vereinzelt nahm ich nur noch ausgewählte Beratungsaufträge, auf die ich wirklich Lust hatte auf Honorarbasis an. Im November 2017 bekam ich ein Wohnungspaket in der Nähe von Dieburg (Hessen) angeboten. Bei näherem Hinsehen konnte ich mein Glück kaum fassen: Alle Wohnungen des 10-Familienhauses waren bereits aufgeteilt, sie waren alle in einem wirklich gutem Zustand, Top-Bauqualität (ursprünglicher Bauherr war ein Bauträger der “alten Schule”).

Das Gebäude vor kurzem ausgestattet mit neuwertigem Gas-Blockheizkraftwerk (d.h. aus meiner Sicht, also bereits “zukunftsfähig” aufgestellt), darüber hinaus war das Objekt noch “off-market” (d.h. es wurde noch nicht öffentlich beworben) und die Kaufpreise waren teils deutlich unter Marktniveau bzw. unter den Gestehungskosten abzüglich Altersabzug für vergleichbare Gebäude; also sowohl von der Markt- als auch von der Sachwertbewertung her äußerst günstig. Da die Eigentümer schnell und geräuschlos veräußern wollten, war nun Eile geboten. Das Verkäufer-Geschwister-Paar plante den Exit, da sie ihren Ruhestand nun vermehrt mit Reisen verbringen wollten und sich nicht mehr mit den “Nebengeräuschen” der von ihrem Vater vererbten Wohneinheiten beschäftigen konnten bzw. wollten. Ich besichtigte die Einheiten kurzfristig, führte Gespräche mit den Mietern.

Parallel dazu sammelte und sichtete ich alle relevanten Unterlagen und klärte die Finanzierung des Vorhabens. Nach wirklich sehr kurzer, angenehmer Prüfungs- und Verhandlungsphase. kaufte ich am 29.12.2017 mehrere Wohnungen und während viele andere Silvester feierten, plante ich mit dem Weiterverkauf in Q1/2018, die verbleibenden Einheiten lastenfrei zu stellen, was ich in Q1/2018 auch genauso umsetzen konnte.

Rückblickend betrachtet, hätte es nicht viel besser für mich laufen können. Nur leider ist eine solche Konstellation die absolute Ausnahme und quasi wie ein “Sechser-im-Lotto”. Außerdem ist ein immenser Prüfungs- und Recherche-Aufwand verbunden und ein Restrisiko für den Erwerber bleibt. Für den Privatanleger ist, aus meiner Sicht, der Kauf von einem professionellen, gewerblichen Händler deutlich sicherer und mit weniger Aufwand verbunden, auch die Haftungssituation ist für den privaten Erwerber deutlich günstiger; selbstverständlich kostet dies alles zwar einen Preisaufschlag, doch wie ein guter Bekannter von mir immer so schön sagt: “…”Preis” ist, was man bezahlt, “Wert”, was man bekommt!”