Am 26.04.2007 ereignete sich eines der schönsten und einschneidendsten Geschehnisse in meinem Leben: Die Geburt meiner Tochter. Klar ging es jetzt darum ein Nest für die Familie zu finden.

Die Suche dauerte ca. 1 Jahr

und ging von meiner “Vernunftslösung” Eigentumswohnung über die Idee eines Mehrgenerationenhauses, also mit Schwiegereltern gemeinsam, über den Neubau eines freistehenden Einfamilienhauses etwas außerhalb, Bestandobjekt mit Umbau, bis zum Doppelhaus bzw. Reihenhaus im Ballungsgebiet. Schließlich entschieden wir uns für ein Reihenhäuschen im Speckmantel des Rhein-Main-Gebietes. Rückblickend betrachtet haben wir sicherlich kein schlechtes Geschäft gemacht, dennoch ist es rational nicht vergleichbar mit einer vermieteten Wohnung als Kapitalanlage! Warum?

1. Bei einer selbstgenutzten Immobilie geht man meist finanziell an seine Schmerzgrenze, sowohl vom Eigenkapital-Einsatz her, als auch von der finanziell verkraftbaren, monatlichen Rate.

2. Man spart nicht! Da muss es schon Feinputz, die feinsten Boden- und Wandbeläge und die Mülltonnenabtrennung und das Gartenhäuschen vom Allerfeinsten sein! Spätestens die Frau des Hauses wird Ihnen das schon näher bringen (*zwinker*)

3. Sie haben kaum bis gar keine steuerlichen Vorteile (im Gegensatz zu den Steuervorteilen bei Fremdnutzung)

4. Es werden oft keine Rücklagen für die Instandhaltung gebildet (die wenigsten Eigentümer selbstgenutzter Immobilien, beachten das und sehen sich dann nach 20, 30 Jahren mit größeren Modernisierungskosten konfrontiert; bei Eigentumswohnungen hat das der Gesetzgeber gesetzlich vorgeschrieben: Es werden dort obligatorisch Rücklagen in der Eigentümergemeinschaft gebildet.)

5. Sie werden die potentiellen Gewinne in Ihrem selbstgenutzten Objekt wahrscheinlich nie “cashen” d.h. “realisieren” und wenn, dann wahrscheinlich nur zu Gunsten eines noch größeren/teureren Objektes. Dazu ein Beispiel: Mal angenommen Sie hätten für sich und Ihre Familie ein Haus gekauft; die Gegend in der Sie gekauft haben würde sich in den folgenden Jahren wirklich unfassbar gut entwickeln, die Preise nach oben schnellen; Ihre Familie wäre dort etabliert (d.h. Frau, Kinder und Sie selbst hätten dort einen tollen Freundes- bzw. Bekanntenkreis aufgebaut). Es wäre unwahrscheinlich, selbst wenn Sie theoretisch einen riesigen Wert der Immobilie ihr Eigen nennen – sie würden diesen in der Regel nicht realisieren, denn sie wollen Ihr liebgewonnenes Umfeld ja nicht verlieren.

Also theoretisch wären Sie vielleicht äußerst vermögend, praktisch könnten Sie mit dem Vermögen allerdings nichts anfangen, außer darin wohnen. Anders, weil mit weniger emotionaler Bindung, ist dies bei fremdgenutzten, vermieteten Wohnungen; hier sind potentielle Gewinne deutlich einfacher zu realisieren, da auch eine hohe „Marktgängigkeit“ gegeben ist.“