Nach dem ich mich dazu entschieden hatte, hier im Immobilientagebuch mitzuschreiben, wusste ich erst so gar nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören soll. Schaute ich auf meine Vergangenheit zurück, so wusste ich, dass ich doch einen recht ungewöhnlichen Weg beschritten hatte.

Aufgewachsen in einem sehr religiösen Elternhaus, durfte ich 9 Jahre lang eine sehr strenge private christliche Schule besuchen, die mein Leben doch im Nachhinein sehr geprägt hat. Disziplin und Ordnung standen ganz oben auf der Liste und es wurde nicht nur im Elternhaus strengstens darauf geachtet. Hielt man sich nicht daran, musste man mit unangenehmen Konsequenzen rechnen. Mehr oder weniger lebte ich somit recht abgeschottet von der Gesellschaft. Mit den Nachbarskindern war verboten zu spielen, auch einen Kindergarten habe ich nie besucht.

Meine Freizeit war recht einfach gestaltet – aus Glaubensgründen waren Kino sowie Freibad nicht erlaubt.

Auch einen Fernseher oder Internet, geschweige denn eine Spielekonsole waren gar nicht gestattet. Somit blieb mir nichts weiter übrig, als den halben Tag mit lesen zu verbringen, was ich dann auch tat.

Von Alexandre Dumas über Karl May bis hin zu Tolstoi verschlang ich alles, was mir in die Hände kam. Heute bin ich froh darüber, denn ich glaube, dass ich so vielem Müll durch verschiedene Medien – allen voran der Fernseher – entgangen bin, stattdessen aber durch Bücher nicht zuletzt mein Allgemeinwissen und Wortschatz verbesserte.

In der Schulklasse waren wir nicht mehr als 5 Schüler, was es schwer machte der Aufmerksamkeit der Lehrer zu entkommen. Da ich mich irgendwann, zu dem Zeitpunkt 15 Jahre alt, nicht mehr wirklich mit dem strengen Glauben identifizieren konnte, wurde ich kurzerhand nach der 9. Klasse von der Schule geschmissen, mit dieser Begründung:

“Markus hat einen schlechten Einfluss auf seine Mitschüler und motiviert sie dazu, ebenfalls ihren eigenen Willen zu haben”.

Dass ich mit dieser Fähigkeit mal mein Geld verdienen würde, war mir damals noch nicht bewusst.