86% der Menschen träumen von einem Eigenheim – den eigenen vier Wänden. 2011 kaufte ich ein Grundstück in einer ruhigen Lage, mit dem Hintergedanken in naher Zukunft zu bauen. Frühjahr 2013 besuchte ich meinen Bekannten, einen technischen Zeichner. Nachdem ich meine Vorstellung als Entwurf nach mehreren Wochen selbst gezeichnet habe, bat ich ihn drum, alles professionell mit einem Programm nach zu zeichnen. Ich bin jedes Zimmer und jeden Zentimeter in der Planung durchgegangen, bis ich alle Ecken im Haus für die maximale Wohnfläche ausgenutzt habe. 2014 beschloss ich dann einen Architekten zu beauftragen, der mir das nochmals konkretisiert und nach Bauvorschriften anpasst.

Das Ergebnis waren 232 m² Wohnfläche inklusive Einliegerwohnung. Ein Panorama-Kamin durfte natürlich nicht fehlen.

6 Monate bin ich durch Fachgeschäfte geirrt, bis natürlich alles nach eigenem Geschmack letztendlich passte. April 2015 sind wir dann endlich in unser Traumhaus eingezogen – alles wie ich es mir vorgestellt habe. Eines Tages ruft mein Nachbar zu mir, ob ich nicht die Grenze bitte Einzäunen kann. Im Juli bei 40 Grad kommen die Bagger um die Zwischenmauer mit L-Steinen zu versehen. Auch das passte dem Nachbar nicht, sie waren 10 cm zu hoch. Blumen auf seinem Grundstück haben wir nach seiner Bitte aus seinem Garten auf mein Grundstück umgepflanzt, um Schäden zu vermeiden.

Somit habe ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Nachbarschaftsstreit nicht nur miterlebt, sondern ich war mitten drin. Letztendlich waren die Gerichts- und Anwaltskosten viel höher als der Streitwert der zu ersetzenden Blumen in Höhe von 70 €. Dabei ging es dem Nachbar gar nicht um die kaputten Blumen, die die pralle Sonne nicht überlebten. Vielmehr ging es ihm darum, dass ich meistens ein Lächeln im Gesicht und viele Besucher in meinem Haus hatte. Ab diesem Tage habe ich verstanden. Glücklich machen vier Wände nur für kurze Zeit. Nach dem ich das Haus nach weniger als 12 Monaten mit Verlust aufgrund Vorfälligkeitsentschädigung verkaufte, habe ich das Glück angefangen in mir zu suchen und nicht in der Umgebung oder in Gegenständen. Häuser, Autos, Dinge machen nur kurzfristig glücklich. Doch was macht dann dauerhaft glücklich?

Diese Frage hat mein Leben verändert!