Heute ist wieder ein Tag, an dem ich meine Jahresanalyse mache und mir einen Rückblick über das ganze Jahr verschaffe. Es ist erstaunlich viel passiert. Wir unterschätzen oft, wie mächtig so ein Jahr sein kann und was für Veränderungen es mit sich bringen kann. Im Jahr 2016 war mein großes Highlight die Schwangerschaft und Geburt meines Sohnes.

Die Mutterschutz-Zeit habe ich dafür genutzt, um die Masterthesis zu schreiben. Thema war “Immobilieninvestition – lebenszyklusorientierte Konzeption unter Betrachtung rechtlicher Due Diligence”. Die Immobilie unter rechtlichen Aspekten und gleichzeitig aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu betrachten, hat mir besonders viel Spaß gemacht. Doch wenn man bedenkt, dass wir alle Menschen sind und auch unsere Ängste und Sorgen in Bezug auf Finanzen, Vertrauen und Immobilien haben, konnte ich eins für mich klar definieren: Immobilien sind wie Kinder.

Bei dem Ersten, haben wir keine Ahnung wie wir alles machen sollen und was überhaupt zu tun ist. Wir haben Angst, dass wir was falsch machen und haben wenig Zeit uns darauf einzustellen. Die Geburt ist mit dem Notarztermin zu vergleichen, dieser Schritt ist unumgänglich, um das Resultat in den Händen zu halten. Sobald das Kind da ist, lernen wir die ersten Schritte in der Praxis als “Learning-by-doing” und schon klappt alles irgendwie. Ein starker und erfahrener Partner an der Seite, macht die ganze Sache viel sicherer und entspannter.

Sowohl die Kinder als auch Immobilien, wachsen und entwickeln sich stetig, man muss nur Geduld haben und die dafür nötige Zeit einkalkulieren sowie Vertrauen geben. Auch bei Kindern haben wir ein Risiko, dass etwas passieren kann, doch wir machen alles dafür, die Risiken zu minimieren und vorzubeugen. Es ist einfach erstaunlich, wieviele Menschen Kinder gebären, ohne sich bewusst Gedanken darüber zu machen, wieviel Verantwortung das ist. Bei Immobilien als Kapitalanlage gehört die bewusste, finale Entscheidung dazu und viele trauen sich diesen Schritt nicht. Aus Erfahrung kann ich sagen – eine Immobilie als Kapitalanlage hat weniger Risiken und Verantwortung als Kinder. Wenn sie besonders mutig oder energisch sind, machen sie beides!

Als ich in Mutterschutz gegangen bin, habe ich mir persönlich eines versprochen – ich habe jetzt zwei Jahre Zeit, mir meine Zukunft so zu gestalten, dass ich nie wieder arbeiten muss!

“Wenn die Arbeit ein Vergnügen ist, wird das Leben zur Freude” (Maxim Gorki).

Um keine Zeit zu verlieren, habe ich im Oktober, als mein Sohn drei Monate jung war, ein Büro eröffnet. Meine Dienstleistung war am Anfang die Unternehmensberatung mit Controllinginstrumenten und gleichzeitig ein paar Aufträge mit Abwicklungsprozessen der Immobilienverkäufe. Den Fuß auf dem Mark zu fassen, war viel schwieriger als ich zunächst dachte. Das Gute und gleichzeitig das Risikoreichste war: Ich habe, wie üblich, zu wenig darüber nachgedacht, sondern gleich “gemacht”. Das Gute in dem Fall war, wenn ich viel geplant hätte, wäre ich nie in die Umsetzung gekommen. Das Risikoreiche war, dass ich nicht so richtig einen Plan hatte, was genau ich meinen Kunden bieten wollte und noch schlimmer, ich wusste nicht wie man es dann auch noch verkauft. Also war die nächste Überlegung: “Ich brauche jemanden, der mich in der Businesswelt an die Hand nimmt und das Wissen, die Zeit sowie die Erfahrung mit mir teilt!” Die Wahrscheinlichkeit, so jemanden auf die Schnelle zu finden, war genauso groß, wie die Liebe des Lebens zu finden. Doch die Hoffnung, Ausdauer und der starke Wille werden dich immer dahin bringen, wo du hin willst!