Zeit ist unser höchstes Gut. Nachdem ich mich von unserem Einfamilienhaus verabschiedet habe, musste ich wichtige Entscheidungen für die Zukunft treffen. Eine Frage hat mich jetzt noch mehr beschäftigt: Was muss ich tun, um meine fixen Ausgaben ohne eigene Arbeitskraft auf Dauer zu decken? Als Selbstständiger gibt es eben keine Ruhepausen oder “ich mach mal jetzt 1 Monat Auszeit” – ohne finanziellen Puffer nicht möglich.

Somit bin ich einen weiteren Schritt gegangen und habe ein Mehrfamilienhaus mit einer Gewerbeeinheit gekauft. Am gleichen Tag, als ich unser Einfamilienhaus verkauft habe, habe ich mir eine Eigentumswohnung als Kapitalanlage zugelegt und dann, 3 Monate später, eine weitere Eigentumswohnung für Feriengäste.

Aus einer Baustelle gleich drei zu machen, war auch für mich eine Herausforderung. Kauf bricht Miete nicht. Somit habe ich dem Pächter mit der vierten Wohnung auch die Mieterin im Obergeschoss in einem Mehrfamilienhaus mit übernommen. Bei der Prüfung vor dem Kauf, sahen die Einnahmen im Vorjahr im Restaurant ganz gut aus. Bei der 2. fehlenden Miete aber war mir klar – in dem Laden stimmt was nicht! Wenig Gäste, ständige Ausreden, dass der Laden nicht läuft usw. Nach 6 Monaten Kampf um die Pacht, die mir bis heute fehlt, war die Ursache ganz wo anders. Eine fehlende Kommission für das Gastgewerbe!

Nach mehreren Gesprächen mit dem Pächter, musste ich einen Schlussstrich ziehen. Wir einigten uns mit dem Pächter darauf, dass er ordnungsgemäß auszieht und ich die Forderung nicht einklage. Um die Zeit zu überbrücken, bin ich in die Eigentumswohnung im Feriengebiet eingezogen, bis ich in die Obergeschosswohnung über der vierten Wohnung einziehen konnte. Die 4-Zimmer Wohnung mit knapp 80 m² hatte eine Kaltmiete von 332 € im Mietvertrag ausgewiesen und wurde 16 Jahre lang nicht erhöht. Bevor ich die Wohnung auf Eigenbedarf kündigte, wollte ich die Miete um 20% erhöhen. Die Mieterin hat einen Anwalt beauftragt und die Mieterhöhung abgelehnt. Bevor wir zu einem längeren Rechtsstreit gekommen wären, habe ich mit ihr einen Kompromiss getroffen: Sie sucht eine Wohnung, ich helfe ihr dabei, die aktuelle Miete bleibt, sie zieht in höchstens 9 Monaten aus. In weniger als 6 Monaten fand die Mieterin etwas passendes und ich stand vor der nächsten Aufgabe – die Wohnung zu sanieren.

Oh Mann, war das ein Akt!

Hierbei hatte ich nur einen Monat Zeit, da ich die Ferienwohnung in der ich gerade lebte, bereits für Feriengäste für Buchungen freigegeben hatte. Der Umbau der 4 Zimmer Wohnung wurde auf 3 Zimmer reduziert, da ich 1 Zimmer für den Aufgang zum Dachgeschoss brauchte, den ich ebenfalls ausbaute. Trotzt der Schnelligkeit der Baufirma, habe ich die erste Nacht nicht in der Wohnung, sondern in einem Hotel verbringen müssen, da der Boden noch nicht verlegt war.

Leider habe ich die Bauarbeiter nicht gut genug kontrolliert, so dass ich erst beim Einzug in die Wohnung, die ganzen Fehler und die Pfuschereien entdeckte. Der Baufirma war ich nicht bereit den vollen Rechnungsbetrag zu bezahlen, da ich mit dem Ergebnis alles andere als zufrieden war. Somit musste ich eine weitere Firma beauftragen, um den Pfusch zu korrigieren. Am Ende habe ich das doppelte der geplanten Investitionen bezahlt und weitere 2 Monate in einer Baustelle verbracht.

Diese Erlebnisse werden noch lange in Erinnerung bleiben.