Jeder träumt von finanzieller Freiheit. Stellen Sie sich vor, wir gründen ein Geschäft. Wir kaufen 10 Gegenstände und verkaufen Sie über Onlineportale. Hört sich zunächst ganz einfach an. Mit dieser Idee gehen wir zu der Hausbank und fragen nach einem Existenzgründer-Kredit. Was glauben Sie wie oft Banken solche Gespräche führen? Jeden Tag kommt jemand auf eine Geschäftsidee. Jetzt kaufen wir – als Beispiel – 10 Mittelklasse-Wagen und mieten uns eine Ladenfläche. Was glauben Sie wieviel Startkapital wir dafür brauchen?

Sicherlich 500.000 € (je nach Fahrzeugmarke). Die Hälfte also 250.000 € müssen wir dann wohl selbst bringen, denn die Banken finanzieren gerne nur gegen Sicherheiten. Soweit so gut, wir haben 10 Fahrzeuge, 1 Ladenfläche und sind zu zweit. Was brauchen wir als Nächstes? Genau, wir brauchen Kunden. Jetzt gehen wir den klassischen Weg und schalten Werbung. Wir inserieren in Autoscout, Zeitung und verteilen Flyer. Laut Statistik besuchen uns von 10.000 Haushalten gerade einmal 100 Interessenten. Risiken, wie Mitbewerber und Finanzkrise habe ich gar nicht mit eingerechnet. Aber jetzt schauen wir uns das Resultat mal an: 250.000 € Eigenkapital, 10.000 € Werbekosten, 100 Interessenten.

Wenn wir nicht gerade die einzigen Automobilhändler im Umkreis sind, kaufen etwa 5 bei uns ein Fahrzeug. Wenn wir zusammenrechnen, haben wir vielleicht 2.000 € nach Abzug aller Kosten an einem Fahrzeug verdient. Das bedeutet mit 5 Fahrzeugen haben wir von dem Tag an, von der Idee ein Autohaus zu eröffnen bis hin zum Abfahren des letzten Fahrzeuges vom Fuhrpark, ganze 10.000 € in 6 Monaten verdient. Die harte Wahrheit liegt bei knapp 800 € pro Monat. Pro Kopf und das ganze beim Start. Genau das ist auch das Problem, warum viele die Selbständigkeit frühzeitig aufgeben. Sie verlassen sich nur auf die passive Werbung und warten, bis die Kunden selbst kommen. Jetzt nehmen wir das aktiv in die Hand. Jeder von uns kennt sicherlich 100 Personen, die ein Auto fahren. Jetzt laden wir diese zu unserer Eröffnungsfeier ein. Von 100 Besuchern steigt alleine die Quote um das doppelte von 5 auf 10 Fahrzeugen an, alleine deswegen, weil wir nun einen Bezug zu ihnen haben. Jetzt legen wir noch einen drauf und bieten jedem Käufer zusätzlich einen kostenfreien Ölservice an, nur wenn sie uns mindestens 10 weitere Interessenten namentlich nennen. Am Ende haben wir alleine deshalb, weil wir die Verantwortung für Neukunden über Empfehlung übernommen haben, nicht nur den Umsatz verdoppelt, nein wir haben über 10.000 € pro Kopf eingenommen und dass nur im ersten Monat. Mit diesem Beispiel habe ich einigen hundert Teilnehmern in meinen Seminaren erklärt, dass man das mit jeder anderen Branche vergleichen kann. Jedoch hat Finanzdienstleistung einen noch größeren Vorteil. Sie brauchen keine 250.000 € Eigenkapital, Sie brauchen am Anfang nur das richtige Netzwerk und Durchhaltevermögen.

Im Sommer 2006 habe ich mir 130 Namen notiert und nur 30 davon persönlich kontaktiert. Ich habe nicht überlegt, wem würde meine Dienstleistung passen oder gefallen. Ich habe einfach los geschrieben. Somit habe ich – nach 2 Jahren aktiver Empfehlungsnahme – 300 Neukunden aufgebaut.

Ich erinnere mich an die Worte meines Mentors, der einmal sagte: “Am Start erkennt man die Gewinner, Juri, lege Los!”