Viele Geschichten laufen oft parallel zu der Eigenen. So berichten Bauträger, Vertriebspartner, Notare und Banken über wissenswertes, Fehldenken der Käufer oder Ängste der Kunden. So auch kürzlich diese Geschichte. So erfuhr ich folgendes am Telefon:

” Ein Ehepaar mittleren Alters, saß beim mir am Tisch, ihr Wunsch war eine räumliche Veränderung mit Hinblick auf ein barrierefreies Objekt. Ein Thema, was gerne totgeschwiegen wird – wer gesteht sich denn schon gerne ein, mittelfristig nicht mehr in der körperlichen Verfassung zu sein, wie dies heute der Fall ist. Ein sensibles Themas, welches ein großes Maß an Fingerspitzengefühl erfordert. Das Ehepaar war sehr bedrückt, die Verzweiflung stand Ihnen ins Gesicht geschrieben. Ich konnte es mir nicht nehmen, zu fragen, ob es sehr schlimm um ihre körperliche Verfassung stehe.

Für ein paar Sekunden verzeichnete sich ein Lächeln in ihren Gesichtern, was leider wieder schnell verschwand. Sie müssen kurzfristig umziehen, mit dem Erlös ihrer jetzigen Wohnung können sie jedoch nur ihre bestehenden Schulden abdecken, Eigenkapital für eine neue Wohnung hätten sie keines mehr zur Verfügung. Sie sind ratlos und wissen nicht, was sie nun unternehmen sollen. Ich war erleichtert, meinen Kunden geht körperlich soweit gut. Die Verzweiflung war nicht begründet, können wir heute doch auch Objekte ohne Eigenkapital finanzieren. Der Druck des Marktes, um ein größeres Stück am Finanzierungskuchen abzubekommen, führte zu neuen Lösungen und einem breiteren Angebot. Was früher kaum denkbar war: Sondertilgungsmöglichkeiten im Finanzierungsvertrag sind heute fast üblich. Ebenso eine Finanzierung von 108 % bei entsprechender Bonität und Sicherheiten gegenüber der Bank.

Wir schreiben das Jahr 2019, doch in vielen Köpfen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. ”

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Ende. Unzählige solcher Geschichten höre ich jeden Tag.