Mein Kollege, der als Makler bei einem großen Immobilienunternehmen tätig ist, ruft mich eines morgens an und fragt mich, ob ich nicht Lust hätte, ein Haus in einem bekannten Feriengebiet zu vermarkten. Da ich das Gebiet und die Vorteile der Lage kenne, habe ich nicht lange gebraucht einen Käufer zu finden.

In der ganzen Sache gab es aber einen Haken, denn Die Dame, die in dem Haus lebte, wollte nicht ausziehen.

Der Erbschein war ebenfalls noch nicht ausgestellt. Somit zog sich der Prozess des Verkaufens auf über ein halbes Jahr.

Nach langem recherchieren, habe ich herausgefunden, dass das Haus schon länger zum Verkauf angeboten war. Aufgrund der etwas verwirrten Eigentümerin, traute sich keiner sich dem Hauptproblem zu stellen – für die Dame in ihrem Wertesystem eine alternative Immobilie zu finden.

Jeden Tag hielt ich Ausschau nach einer passenden Immobilie.

Nach langem Suchen fand ich dann eine 2-Zimmer-Wohnung, drei Kilometer von ihrem Haus entfernt. Sofort rief ich den Makler an und vereinbarte einen Besichtigungstermin. Wir waren die Dritten, die besichtigt hatten an diesem Tag. Die Eigentumswohnung war etwas renovierungsbedürftig, somit habe ich umgehend einen Handwerker angerufen, den ich zum zweiten Besichtigungstermin mitgenommen habe.

Nach kurzer Rücksprache mit der Interessentin haben wir dem Makler der Zwei-Zimmer Wohnung zum Kauf zugesagt.

Solche Ergebnisse zeigen mir immer wieder wie wichtig es ist, das Problem nebenan zu lösen. Viele Maklerkollegen, die ich kenne, konzentrieren sich meist nur auf die Vermarktung der eigenen Immobilie. Jedoch ist es viel wichtiger dem Verkäufer in kurzer Zeit ebenfalls ein neues Zuhause zu finden und wenn nötig auch die dazu passenden Handwerker dazu – selbst wenn wir kein Geld dabei verdienen.

Somit haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe erwischt. Wir protokollierten zuerst das Haus, direkt im Anschluss die Eigentumswohnung. Kurze Zeit später renovierten wir die Zwei-Zimmer-Wohnung und organisierten den Umzugsservice gleich mit. Sind wir doch Ehrlich, wenn wir in einem Autohaus ein Auto kaufen ist es nicht ganz unangenehm, wenn der Verkäufer sich um das alte Auto kümmert, die KFZ-Versicherung und die Anmeldung des neuen Fahrzeuges.