“Wie kann man mehr als 5.000 Wohneinheiten erwerben und im Bestand halten?”

Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich ein Unternehmen im Osten kennengelernt habe. Die Antwort war: Faule Kredite aufkaufen! In der Bankenlehre war für mich das Wort nur in der Theorie ein Begriff und ich dachte es sei was schlechtes – zumindest für die Bank und die Kunden dieser Bank, Kunden, die in solch’ einer Situation stecken.

Faule Kredite (Not leidende Kredite, im engl. ‘Non Performing Loans’, Abk. NPL)

haben aber für Banken sowie Investoren einen riesen Vorteil. Menschen arbeiten, heiraten, kaufen sich Wohnungen oder Häuser und leben glücklich. Doch es kann passieren, das Menschen arbeitslos, krank werden oder sich trennen. Sobald man seine Rate länger als 90 Tage nicht bezahlen kann, kommt man nicht nur in Zahlungsverzug, sondern es kann passieren, dass sie Privatinsolvenz anmelden müssen. Bevor das aber passiert, bündelt die Bank diese notleidenden Kredite als Paket und verkauft es an einen Investor mit Know How und langjähriger Erfahrung.

Das Geschäftsmodell basiert darauf, NPL-Forderungen vom Forderungsverkäufer zu einem günstigen Kaufpreis zu erwerben und unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und sozialen Verantwortung gegenüber dem Schuldner, durch die Verwertung bestmöglicher Erlöse zu erzielen. Die jeweiligen Ankaufentscheidungen werden grundsätzlich erst nach einem umfangreichen Due Diligence-Prozess (Sorgfältigkeitsprüfung – man checkt die Kunden-Akten im Schnellverfahren vor dem Kauf) getroffen. 

Wesentliche Voraussetzung für den Erfolg der Investition ist die professionelle Bearbeitung und Abwicklung der Forderungen im Rahmen des ‘Servicings’. Gemeinsam mit dem Schuldner wird nach einer Lösung gesucht, die insbesondere auch dem Schuldner helfen soll, wieder in ein wirtschaftlich geregeltes Leben zurückzufinden. Außerdem hat sich ein solches Vorgehen für maximale Erlöse aus den Forderungen bewährt. Fazit: Somit kann der Schuldner ein neues Leben beginnen, ohne Insolvenz anzumelden und die Bank muss nicht den Vollstreckungsprozess durchlaufen, spart sich somit weitere Kosten, Zeit und kann vor allem wieder frisches Geld bei der EZB holen.